Sprung ins zweite Leben


Produktbeschreibung
Geboren 1921 in Luckenwalde, trägt Schulz nach Schulbesuch und Lehre vier Jahre Uniform. Später wird er Lehrer, studiert und promoviert. Bis in die 80er Jahre hinein lehrt Dr. sc. Hermann Schulz an der Leipziger Karl-Marx-Universität. Nun, im neunten Lebensjahrzehnt stehend, erinnert er sich seiner Kindheit und Jugend, der Jahre des Elends und des Aufbruchs nach dem Krieg. Seine Autobiografie beleuchtet insbesondere die Umbrüche in der deutschen Geschichte.
Die lebendige Erinnerung eines Volkes, heißt es, reiche nur achtzig Jahre zurück. Wir leben inzwischen in einer Zeit, da es kaum noch Menschen neben uns gibt, die eine eigene Erinnerung an die Weimarer Republik haben. Wir sind auf hinterlassene Zeugnisse angewiesen.
Dieses Buch respektive sein Autor ist eine lebende Ausnahme: Er weiß, wie man in den 20er und 30er Jahren existierte. Er kann sich noch detailliert und lebhaft erinnern. Und das tut er. Darum steht insbesondere die erste Hälfte seines Lebens im Zentrum seiner Memoiren. Die zweite war typisch für die DDR: Die heute oft geschmähte und verhöhnte Kleine-Leute-Republik ermöglichte es einfachen Menschen, die weder zuvor noch heute die Chance dazu hatten bzw. haben, zu den Höhen der Wissenschaft nicht nur aufzuschauen, sondern diese auch selbst zu erklimmen. Mancher, der diese Entwicklung nahm, meint heute, dass er dies gegen die SED, allein aus eigner Kraft und mit Naserümpfen vermocht hätte. Und bleibt auf diese Weise die Antwort auf die Frage schuldig: Welche politische Kraft hat das gesellschaftliche Leben in dieser Republik organisiert und gesteuert, was wohl die Voraussetzung für die individuelle Entwicklung war?
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