Als er mit 16 von Schalke nach London wechselte, machte man sich über seinen Akzent lustig und begrüßte ihn mit Hitler-Witzen. Da half nur: sich selbst nicht zu ernst nehmen, mitlachen und eine gute Portion Selbstironie entwickeln. Mit diesen englischen Tugenden eroberte er schließlich die Herzen.
Mit Zorn und Wut, Melancholie und Verlorenheit schaut Judka Strittmatter auf eine schmerzhafte Kindheit zurück. Ihr Debüt ist ein intensiver, sprachgewaltiger Roman über die Schicksalsreise zweier Schwestern, die Fesseln einer Familie und die befreiende Wirkung des Erinnerns.
Aus alten Truhen und Kästen wurden Spruchweisheiten vergangener Jahrhunderte hervorgekramt, derb und drollig, zum Schmunzeln und zum Nachdenken einladend. Versammelt wurden sie in der originellen Form eines Beutelbuches, so wie diese zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert verbreitet waren. Dieser kuriose Bucheinband ist heute selbst in Fachkreisen weithin vergessen.
Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Sie hatte aber die hässliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere musste alle Arbeit tun.
<p>Die „unfertigen Erinnerungen“ der ersten Nachrichtensprecherin der Bundesrepublik sind das Zeugnis eines ungewöhnlichen, illustren Lebens und ein bestechend frischer Blick auf die Geschichte unserer Zeit.</p>
Eine Autobiographie, die vor der Zeit endet, mag man meinen. Haberland, Sohn eines Kommunisten aus dem Ruhrpott, selbst Kommunist und als solcher 1948 zum Studieren in den Osten gegangen, macht dort Karriere.